Präambel für die Vereinbarung über die Zusammenarbeit der Gemeinden unserer Pfarreiengemeinschaft St. Kilian Würzburg-West vom Oktober 2009
Wir machen uns gemeinsam auf den Weg mit der Sehnsucht, dass sich unsere Pfarreiengemeinschaft zu einem lebendigen Raum der Begegnung im Glauben entwickelt.
Wir wollen dies tun in Achtung voreinander und vor den gewachsenen Kulturen der Pfarreien, mit Wertschätzung der unterschiedlichen Talente und Begabungen, in Offenheit für den gemeinsamen Wachstumsprozess im Vertrauen auf das Wirken des Heiligen Geistes.
So soll unsere Pfarreiengemeinschaft der Ort werden, wo persönlicher und gemeinschaftlicher Glaube Heimat findet. Hier verwirklicht sich die lebendige Beziehung zwischen den Menschen durch und zu Jesus Christus.
Über das Logo
Als Missionar brachte Kilian die frohe Botschaft zu den Menschen nach Franken. Fortan möge er das "Schiff - Pfarreiengemeinschaft (PG)" als Schutzpatron sicher durch die Stürme der Zeit geleiten.
Die fünf Farben stehen für die fünf Gemeinden. Der Gegenschwung des Regenbogens zeigt uns ein Schiff - die Planken halten zusammen, was zusammenwachsen soll und hoffentlich wird. Der Mast durchschneidet den Regenbogen und bildet mit jeder Farbe der einzelnen Pfarrei ein Kreuz, unter dem alle vereint sind. Mit der Mitra als Segel fährt das Boot und trotzt allen Schwierigkeiten. Sie erhält ebenfalls die Farbe des Mastes. So kann sich jede Pfarrei farblich identifizieren. Die Grafik der fünf Kirchen verdeutlicht die Individualität auch in der Gruppe. Die vielfältigen Traditionen leben weiter, wenn sie gepflegt werden, und jede Pfarrei ist zum Miteinander eingeladen.
Leitwort
Liebe Schwestern und Brüder!
Landauf, landab wird verändert, umorganisiert, neu strukturiert und - wie man dann auch meint - "erneuert". Ich gestehe, dass wir all´den Strukturreformen - auch in der Kirche - skeptisch gegenüber stehen. Es gibt Veränderungen, die unvermeidbar sind. Man muss sie akzeptieren, auch wenn sie belastend und anstrengend sind. Aber man kann solche Änderungen auch begrüßen.
Auch im Neuen Testament geht es immer um Erneuerung, um den neuen Menschen, die neue Gemeinschaft, die neue Schöpfung. Aber dann ist überraschenderweise das Neue oft das Alte: Die wieder gefundene Quelle, der ursprüngliche Sinn, die elementare Kraft des Wortes Gottes.
Mit dem Begriff "Aggiornamento" umschrieb der selige Papst Johannes XXIII. die Aufgabe des von ihm einberufenen 2. Vatikanischen Konzils: "Verheutigung" der Kirche und "Vertäglichung" des Glaubens. Das Konzil nennt die Kirche eine "ecclesia semper reformanda", eine Kirche, deren Wesen es ist, sich ständig zu erneuern. Erneuerung aber ist kein passives Geschehen.
In der gegenwärtigen Entstehung und Entwicklung der Pfarreiengemeinschaften, durch welche die Diözesen in Deutschland und weltweit in eine neue Ordnung einzutreten scheinen, muss man viel eher einen verborgenen Plan der göttlichen Vorsehung erkennen. Gott verfolgt mit dem Ablauf der Zeiten, durch die Werke der Menschen und meist über ihre Erwartungen hinaus sein eigenes Ziel, und alles, auch die entgegengesetzten menschlichen Interessen, lenkt ER weise zum Heil der Kirche.
Ich bin mir sicher: Die Welt sehnt sich nach der Sprengkraft christlicher Hoffnung. Lassen wir uns dazu anstiften, als Christen in die Gesellschaft hinein zu wirken und Zeugnis von unserer Hoffnung zu geben.
Für die Erstellung und Gestaltung der wunderschönen und ausführlichen Festschrift zur Errichtung unserer Pfarreiengemeinschaft haben sich in besonderer Weise Frau Rosemarie Rüttinger und Frau Andrea Rothenbucher bemüht. Dahinter stecken viele Wochen unermüdlicher Arbeit. Ganz besonders ihnen und allen anderen MitarbeiterInnen, die Materialien gesammelt und ausgewertet haben, gebührt unsere aufrichtige Anerkennung und Dank für diese große Leistung. "Vergelt´s Gott".
Für das Errichtungsfest unserer Pfarreiengemeinschaft "St. Kilian Würzburg-West" erbitte ich Gottes Segen und wünsche mir bereichernde Begegnungen und für die Zukunft ein harmonisches Zusammenwachsen.
Ihr
Dekan Dr. Paul Julian, leitender Pfarrer