Am Samstag kamen im Josefshaus Waldbüttelbrunn 35 Personen zusammen, um sich über die Geschichte und vor allem über die Spiritualität des Karmeliter-Ordens zu informieren. Durch den Nachmittag führte der Prior des Karmelitenklosters St. Theresia in München, Pater Bruno Piotr Piechowski OCD. Auf kurzweilige Art erzählte er von den Ursprüngen seines Ordens, die – genau genommen – bis zu den Erfahrungen des Propheten Elia zurück reichen, dessen Gottesbegegnung im Alten Testament so beschrieben ist: Gott lässt sich in der Stille erfahren.
Die Gründung des Ordens fand um das Jahr 1150 am Karmelgebirge im Heiligen Land statt. Im Laufe der Zeit schlossen sich auch Frauen an und die Bewegung breitete sich weltweit aus. Im 16. Jahrhundert gab es eine Reformbewegung; es entstand der Zweig der Unbeschuhten Karmeliten und Karmelitinnen, in Würzburg bekannt als „Die Reurer“ in der Augustinerstraße und die Karmelitinnen im Kloster Himmelspforten.
Als nächstes stellte Pater Bruno verschiedene Heilige des Ordens vor, manche bekannte, aber auch einige unbekanntere: Teresa von Ávila, Johannes vom Kreuz, Thérèse von Lisieux, Lorenz von der Auferstehung, Elisabeth von der Dreifaltigkeit, Simon Stock, Edith Stein und viele mehr.
Allen ist gemeinsam, dass sie versuchten, Gottes ständige Gegenwart zu erfahren und daraus zu leben, sei es im kontemplativen Gebet, als Seelsorger, als Köchin oder Gärtner. Das inspirierte die Teilnehmenden dazu, sich mit Zitaten dieser Heiligen in Kleingruppen zu beschäftigen und sie mit der eigenen Spiritualität in Beziehung zu bringen.
Der anschließende Austausch zeigte, dass es auch – oder gerade – in heutiger Zeit wichtig ist, in die Stille zu gehen, mit Gott das Gespräch zu suchen „wie mit einem Freund“ (Teresa von Ávila), im Gebet Kraft zu schöpfen, um daraus das eigene Leben mit all seinen Herausforderungen zu gestalten.
Viele folgten der Einladung, in der Kapelle vor dem Allerheiligsten, still zu werden und mit kurzen Liedern und Texten im Gebet die vielen wertvollen Impulse nachklingen zu lassen.
Vielen Dank an Pfr. Cwik für die Idee zu diesem Tag im Geiste des Karmels und dem Gemeindeteam für die freundliche Bewirtung!
Bericht und Foto: Roswitha Hofmann